Diabetes kann ziemlich tückisch sein. Denn häufig entwickelt sich die Krankheit schleichend – über Jahre hinweg. So wissen wir heute, dass Typ-2-Diabetes in der Regel 8-10 Jahre zu spät diagnostiziert wird! Typ-1-Diabetes beginnt dagegen häufig plötzlich mit charakteristischen Symptomen. Umso wichtiger ist es, zu wissen, welches die Anzeichen für Diabetes sein können.
Anzeichen von Diabetes oft unerkannt
Diabetes tut nicht weh. Einerseits ist das natürlich gut, doch gerade wenn es darum geht, die Zuckerkrankheit zu erkennen, kann dies ganz schön tückisch sein. Denn während Typ-1-Diabetes häufig plötzlich und mit typischen Symptomen wie Durst oder häufiges Wasserlassen beginnt, entwickelt sich Typ-2-Diabetes oft über Jahre hinweg. Schließlich lässt die Insulinproduktion hier langsam nach. Symptome wie starker Durst oder häufiges Wasserlassen werden meist nicht mit dem Blutzuckerspiegel in Verbindung gebracht. Ein fataler Fehler, gerade wenn man bedenkt, dass ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel ernste Folgen für die Gesundheit haben kann. Darüber hinaus drohen akut lebensgefährliche Situationen wie eine Stoffwechselentgleisung.
Zuckerkrankheit: Symptome
Sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2- Diabetes können folgende Symptome auftreten:
Starker Durst (bei Typ-1-Diabetes noch stärker ausgeprägt, Betroffene trinken etwa 4-5 Liter am Tag)
Ständiges Hungergefühl
Müdigkeit, Schlappheit
Sehstörungen
Hautjucken
Typ-1-Diabetes: Symptome
Spezifische Anzeichen, die bei Typ-1-Diabetes auftreten können, sind neben den oben genannten:
Gewichtsverlust in kurzer Zeit
Azeton-Geruch der Atemluft (Geruch nach faulen Äpfeln oder Nagellackentferner)
Bei einer Stoffwechselentgleistung, die einen medizinischen Notfall darstellt, können folgende Symptome auftreten:
Deutlicher Azeton-Geruch des Atems
Schweres Ein- und Ausatmen
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit
Suchen Sie bei den ersten Anzeichen einer derartigen Stoffwechselentgleisung umgehend den Arzt auf oder verständigen Sie den Notarzt.
Wichtig zu wissen:
Typ-1-Diabetes kann sich bereits im Kindes- und Jugendalter bemerkbar machen. Häufig wird die Diagnose allerdings erst gestellt, wenn der Stoffwechsel entgleist ist.
Typ-2-Diabetes: Symptome
Neben übermäßigem Durst und häufigem Wasserlassen können auch eine schlechte Wundheilung und eine verstärkte Infektionsneigung auf Typ-2-Diabetes hinweisen. Typ-2-Diabetes wird häufig im 5. und 6. Lebensjahrzehnt diagnostiziert, wobei die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen steigt.
Tipp:
Suchen Sie bei Verdacht auf Diabetes frühzeitig den Arzt auf, um die Frage „Habe ich Diabetes“ eindeutig klären und eine gezielte Behandlung einleiten zu können.
Schwangerschaftsdiabetes erkennen
Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes verursacht meist keine auffälligen Symptome. Allerdings kann ein übermäßiges Wachstum des Kindes mit Schwangerschaftsdiabetes in Verbindung stehen.
Entsprechende Kontroll-Untersuchungen dienen dem rechtzeitigen Erkennen von Diabetes in der Schwangerschaft und werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt :
Bei Feststellung der Schwangerschaft:
Ihre Ärztin prüft, ob ein erhöhtes Diabetes-Risiko vorliegt (z. B. Übergewicht o.ä.)
Bei vorliegendem Diabetes-Risiko erfolgt eine Blutzuckeruntersuchung
Bei Nachweis von Diabetes: Überweisung zum Diabetologen
24.-28 Schwangerschaftswoche:
Zuckerbelastungstest (auch ohne vorliegendes Diabetes-Risiko) mit 3 Blutzuckermessungen
Ggf. Vorab: Suchtest (bei positivem Suchtest werden die Kosten für den anschließenden Diagnosetest von der Krankenkasse übernommen)
Sollte bei Ihnen Schwangerschaftsdiabetes nachgewiesen worden sein, wird Ihr Arzt oder eine entsprechende Schwerpunkteinrichtung Sie umfassend beraten. Der Besuch einer Schulung hat sich bewährt, um u.a. das Blutzuckermessen zu erlernen und Wissenswertes zum Thema Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes zu erfahren.
Falls eine Ernährungsumstellung und Bewegung nicht den gewünschten Erfolg bringen bzw. bei übermäßigem Wachstum des Kindes kann bei Schwangerschaftsdiabetes die Gabe von Insulin notwendig sein. Dies trifft für ca. 20 % der Frauen mit Gestationsdiabetes zu.
Allen Menschen mit Diabetes und ggf. ihren Angehörigen wird ein spezielles Schulungsprogramm angeboten. Dabei steht das Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung im Fokus. Unter anderem geht es bei Schulungen um Aufklärung über das Krankheitsbild, Blutzuckerselbstkontrolle, Umgang mit Komplikationen wie Unterzuckerungen sowie Tipps für eine gesunde Lebensführung. Auch spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Themen Beruf oder Versicherungen werden berücksichtigt.
Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt umfassend beraten. Fest steht: Je genauer man sich mit Diabetes auskennt, desto freier, selbstbestimmter und aktiver lässt sich der Alltag gestalten.
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Bewegung im Alltag
Körperliche Aktivität spielt bei Diabetes eine wichtige Rolle. Schließlich hat Bewegung vielfältige positive Effekte: Sie senkt den Blutzuckerspiegel, reguliert den Blutdruck, verbessert die Blutfettwerte und hilft dabei, Übergewicht abzubauen.
Um Ihr Bewegungskonto wieder auf Vordermann zu bringen, hier einige Anregungen:
Fangen Sie klein an: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, täglich ein 15-minütiger Spaziergang, Treppe statt Aufzug – am Anfang zählt vor allem der Wille, etwas zu verändern
Wählen Sie eine Sportart, die Freude macht. Egal ob Nordic Walking, Schwimmen oder Tanzen – wenn Sie mit dem Herzen dabei sind, bleiben Sie auch am Ball
Suchen Sie sich einen Trainingspartner – gemeinsam ist der innere Schweinehund leichter zu besiegen
Wichtig:
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater informieren, was Sie bei sportlichen Aktivitäten beachten sollten.
Eine ausgewogene Ernährung ist bei Diabetes grundsätzlich wichtig. Denn was wir essen, hat direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung daher meist wesentlicher Bestandteil der Therapie. Kein Wunder, gelten doch Übergewicht und eine zu kalorienreiche Kost als wesentliche Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.
Menschen mit Diabetes sollten grundsätzlich wissen, wie sich Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Bei der Gabe von Insulin sollte die Insulindosis auf die zugeführten Kohlenhydrate abgestimmt werden. Hier bietet eine Schulung die nötige Orientierung.
Da Menschen mit Typ-1-Diabetes einen absoluten Insulinmangel haben, sind sie ihr Leben lang auf Insulin angewiesen. Anders sieht es bei Typ-2-Diabetikern aus: Sie haben einen relativen Insulinmangel, der mitunter ohne die Gabe von Insulin aufgefangen werden kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem regelmäßige sportliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Abbau von Übergewicht. In einigen Fällen kann zusätzlich die Einnahme bestimmter Tabletten sinnvoll sein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht greifen, ist auch bei Typ-2-Diabetes in der Regel eine Insulintherapie angezeigt. In Deutschland spritzen rund 1,5 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes Insulin.
Allen Menschen mit Diabetes und ggf. ihren Angehörigen wird ein spezielles Schulungsprogramm angeboten. Dabei steht das Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung im Fokus. Unter anderem geht es bei Schulungen um Aufklärung über das Krankheitsbild, Blutzuckerselbstkontrolle, Umgang mit Komplikationen wie Unterzuckerungen sowie Tipps für eine gesunde Lebensführung. Auch spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Themen Beruf oder Versicherungen werden berücksichtigt.
Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt umfassend beraten. Fest steht: Je genauer man sich mit Diabetes auskennt, desto freier, selbstbestimmter und aktiver lässt sich der Alltag gestalten.
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Bewegung im Alltag
Körperliche Aktivität spielt bei Diabetes eine wichtige Rolle. Schließlich hat Bewegung vielfältige positive Effekte: Sie senkt den Blutzuckerspiegel, reguliert den Blutdruck, verbessert die Blutfettwerte und hilft dabei, Übergewicht abzubauen.
Um Ihr Bewegungskonto wieder auf Vordermann zu bringen, hier einige Anregungen:
Fangen Sie klein an: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, täglich ein 15-minütiger Spaziergang, Treppe statt Aufzug – am Anfang zählt vor allem der Wille, etwas zu verändern
Wählen Sie eine Sportart, die Freude macht. Egal ob Nordic Walking, Schwimmen oder Tanzen – wenn Sie mit dem Herzen dabei sind, bleiben Sie auch am Ball
Suchen Sie sich einen Trainingspartner – gemeinsam ist der innere Schweinehund leichter zu besiegen
Wichtig:
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater informieren, was Sie bei sportlichen Aktivitäten beachten sollten.