Diabetischer Fuß und mehr

Diabetes: Folgeerkrankungen

Folgeerkrankungen bei Diabetes

Diabetes tut nicht weh, kann aber dennoch gravierende Folgen haben. Denn ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel kann zu ernsten Folge- und Begleiterkrankungen führen. Fest steht: Jedes Jahr gibt es eine große Anzahl an Amputationen, die auf das Konto von Diabetes gehen. Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben, ist für Diabetiker 4-mal so hoch, wie für Nicht-Diabetiker. Drastische Folgen, die verdeutlichen, wie wichtig eine frühzeitige Behandlung und ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel wirklich sind.

Mögliche Folgen von Diabetes

Ist der Blutzuckerspiegel chronisch erhöht, bleibt dies nicht ohne Folgen für unsere Gesundheit. Tatsächlich drohen auf lange Sicht Schäden im Bereich von Nervenbahnen, Gefäßen und Organen. Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben, ist für Diabetiker deutlich erhöht.

Zu den möglichen Folgeschäden von Diabetes zählen:

  • Arteriosklerose und damit Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Retinopathie – diabetische Folgeerkrankungen am Auge (z. B. Netzhautablösung)
  • Nierenkrankheiten und Nierenversagen
  • Neuropathien – Nervenerkrankungen v.a. an Beinen und Füßen (Diabetischer Fuß)
  • Depressionen (häufig auch als Folge der ständigen Beschäftigung mit der Erkrankung)

Zahlen und Fakten (Deutschland) Diabetes: Folgeschäden2

  • Pro Jahr werden ca. 28.000 Amputationen an Diabetikern durchgeführt
  • Etwa 9.000 Menschen mit Diabetes müssen pro Jahr eine Dialyse beginnen
  • Mehr als 7.000 Menschen mit Diabetes erblinden pro Jahr
  • Diabetiker haben ein 4-mal höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben, als Nicht-Diabetiker
  • Alle 20 Minuten stirbt ein Mensch an Diabetes

Beispiel: Diabetischer Fuß

Nervenschäden im Bereich von Beinen und Füßen sind bei Diabetikern als Folge eines dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegels keine Seltenheit. Experten sprechen in diesem Zusammenhang auch vom „diabetischen Fußsyndrom“ (auch „diabetischer Fuß“). Typisch sind Durchblutungsstörungen im Fuß-Bereich, die sich unter anderem mit folgenden Beschwerden äußern können:

  • Kribbeln („Ameisenlaufen“)
  • Taubheitsgefühl
  • Brennen

Häufig sind die Beschwerden gerade in der Nacht sehr deutlich zu spüren, während sie tagsüber z. B. beim Gehen eher in den Hintergrund treten.

Besonders problematisch ist, dass Nervenschädigungen im Bereich der Füße dazu führen können, dass Schmerzen nicht mehr wahrgenommen werden. Druckstellen in schlecht sitzenden Schuhen oder auch Verletzungen werden schlichtweg nicht bemerkt und bleiben bestehen – in der Folge können Wunden entstehen, die sich infizieren. Im schlimmsten Fall kann dies zur Amputation führen!

Wichtig für alle Menschen mit Diabetes ist es daher, die Füße regelmäßig auf Verletzungen und Wunden hin kontrollieren und ggf. behandeln zu lassen. Vereinbaren Sie regelmäßig einen Termin bei der medizinischen Fußpflege!

Empfehlungen für Diabetiker Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks und ggf. Einnahme von blutdrucksenkenden Tabletten
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt
  • Harntest und regelmäßige Kontrolle des Kreatininwertes im Blut (zur Erkennung von Schädigungen der Niere)
  • Regelmäßige ärztliche Untersuchung der Füße auf Veränderungen
  • Regelmäßige Termine bei der medizinischen Fußpflege

Tipps bei Diabetes

Bewegung im Alltag
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Bewegung im Alltag

Körperliche Aktivität spielt bei Diabetes eine wichtige Rolle. Schließlich hat Bewegung vielfältige positive Effekte: Sie senkt den Blutzuckerspiegel, reguliert den Blutdruck, verbessert die Blutfettwerte und hilft dabei, Übergewicht abzubauen.

Um Ihr Bewegungskonto wieder auf Vordermann zu bringen, hier einige Anregungen:

  • Fangen Sie klein an: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, täglich ein 15-minütiger Spaziergang, Treppe statt Aufzug – am Anfang zählt vor allem der Wille, etwas zu verändern
  • Wählen Sie eine Sportart, die Freude macht. Egal ob Nordic Walking, Schwimmen oder Tanzen – wenn Sie mit dem Herzen dabei sind, bleiben Sie auch am Ball
  • Suchen Sie sich einen Trainingspartner – gemeinsam ist der innere Schweinehund leichter zu besiegen
Wichtig:Wichtig:

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater informieren, was Sie bei sportlichen Aktivitäten beachten sollten.

Erfahren Sie mehr zum Thema Sport bei Diabetes.

Ernährung
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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist bei Diabetes grundsätzlich wichtig. Denn was wir essen, hat direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung daher meist wesentlicher Bestandteil der Therapie. Kein Wunder, gelten doch Übergewicht und eine zu kalorienreiche Kost als wesentliche Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.

Menschen mit Diabetes sollten grundsätzlich wissen, wie sich Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Bei der Gabe von Insulin sollte die Insulindosis auf die zugeführten Kohlenhydrate abgestimmt werden. Hier bietet eine Schulung die nötige Orientierung.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Ernährung bei Diabetes.

Insulintherapie
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Insulintherapie

Da Menschen mit Typ-1-Diabetes einen absoluten Insulinmangel haben, sind sie ihr Leben lang auf Insulin angewiesen. Anders sieht es bei Typ-2-Diabetikern aus: Sie haben einen relativen Insulinmangel, der mitunter ohne die Gabe von Insulin aufgefangen werden kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem regelmäßige sportliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Abbau von Übergewicht. In einigen Fällen kann zusätzlich die Einnahme bestimmter Tabletten sinnvoll sein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht greifen, ist auch bei Typ-2-Diabetes in der Regel eine Insulintherapie angezeigt. In Deutschland spritzen rund 1,5 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes Insulin.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Insulintherapie.

Diabetes-Schulung
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Diabetes-Schulung

Allen Menschen mit Diabetes und ggf. ihren Angehörigen wird ein spezielles Schulungsprogramm angeboten. Dabei steht das Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung im Fokus. Unter anderem geht es bei Schulungen um Aufklärung über das Krankheitsbild, Blutzuckerselbstkontrolle, Umgang mit Komplikationen wie Unterzuckerungen sowie Tipps für eine gesunde Lebensführung. Auch spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Themen Beruf oder Versicherungen werden berücksichtigt.

Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt umfassend beraten. Fest steht: Je genauer man sich mit Diabetes auskennt, desto freier, selbstbestimmter und aktiver lässt sich der Alltag gestalten.

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